Gleichstellung und Diversität

Mit dem Aktionsplan Gleichstellung 2021–2024 hat die Theologische Fakultät ihr Engagement für die Förderung von Chancengleichheit und Diversität bekräftigt und dessen weiteren Ausbau beschlossen. Die fakultäre Kommission für Gleichstellung und Diversität (KGD) initiiert, koordiniert und begleitet die geplanten Massnahmen in Zusammenarbeit mit anderen Gremien der Fakultät sowie den Instituten und Abteilungen.

Anliegen

Die KGD engagiert sich für eine sicht-, hör- und verstehbare Diversität und setzt sich gegen Diskriminierung, Sexismus und Rassismus ein. Ihr Ziel ist die Chancengleichheit für Menschen jeglicher Hautfarben, aller Geschlechter und sexueller Orientierungen in Forschung, Lehre und akademischer Selbstverwaltung.

Ziele und Tätigkeiten

Die KGD setzt sich für eine gendergerechte und diversitätssensibel Atmosphäre im studentischen Kontext ein. Mit dem Master Minor Studiengang Gender & Religion, der stärkeren Berücksichtigung der Gender-Perspektive in Lehre und Forschung sowie weiteren Initiativen wie etwa dem Pilotprojekt «WC für alle» kommt der Genderthematik in der Fakultätsöffentlichkeit Gewicht zu. Der Förderung von Nachwuchswissenschaftler*innen dienen das bewährte flexible Mentoring-Programm für Doktorierende und Habilitierende, die Beteiligung der Fakultät an der Initiative «Better Science» sowie die Einrichtung eines Fonds durch budgetierte Mittel der Fakultät zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Studium, Erziehungs- und Care-Verpflichtungen. Die Website der KGD informiert regelmässig – über fakultätsinterne Anlässe hinaus – zu Veranstaltungen und Dokumenten der Abteilung für die Gleichstellung von Frauen und Männern (AfG) und des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung (IZFG).

Kontakt

Die fakultäre Vertreterin in der Kommission für Gleichstellung der Universität ist Prof. Magdalene L. Frettlöh. Mitverantwortlich für das Mentoring-Programm ist Prof. Dr. David Plüss. Moderiert wird es von PD Dr. Claudia Kohli Reichenbach. Studentische Hilfskraft der KGD ist  Meriel Lannutti. Bei Fragen und Anliegen in Angelegenheiten der Gleichstellung und Diversität stehen Student*innen, Nachwuchsforscher*innen, Angestellten und Professor*innen der Fakultät alle Mitglieder der Kommission zur Verfügung.

Seit dem Herbstsemester 2021 gibt es im Gebäude der Theologischen Fakultät in den Stockwerken 0, 1, 2, 4 und 5 «WCs für alle». Zusätzlich ist das «WC für alle» im EG (Stockwerk 0) barrierefrei und mit einem Wickeltisch ausgestattet.
Die Einführung der «WCs für alle» geht auf ein Projekt an der Theologischen Fakultät zurück, das in den Jahren 2019/20 unter dem Titel «Gender and Sustainability. All Gender Restrooms für die Theologische Fakultät» durchgeführt wurde (Leitung: Dr. Maria Lissek, Institut für Historische Theologie; Betreuung: Prof. Dr. Mathias Wirth, Institut für Systematische Theologie). Dieses Projekt war Teil der U Change-Reihe der Akademien der Wissenschaften Schweiz und wurde mitfinanziert durch das Vizerektorat Qualität der Universität Bern (Gleichstellung und nachhaltige Entwicklung). Im Rahmen von disziplinären und transdisziplinären Workshops und einem fakultären Studientag wurde die Frage nach der Einführung von All Gender Restrooms an der Theologischen Fakultät in den Fokus gestellt und im Austausch mit Menschen, für die All Gender Restrooms eine Erleichterung ihres Alltags darstellen, diskutiert. Im Verlauf des Projektes hat sich gezeigt, dass für die Einführung von «WCs für alle» theologisch-ethische Gründe sprechen: Vor allem trans- und nicht-binäre Menschen machen an diesem «stillen Örtchen» immer wieder Erfahrungen von Diskriminierung und Gewalt. Wer in der Öffentlichkeit einem Bedürfnis nicht nachgehen kann, wird de facto aus ihr verbannt. Die Toilette mag darum für eine gewisse Mehrheit kein offensichtlicher Ort von Ausgrenzung sein. Aus Sicht von Betroffenen ist sie es aber. Aus diesen Gründen wurde das Vorhaben, die Toilettenanlagen der Theologischen Fakultät in «WCs für alle» umzuwidmen, als Pilotprojekt in Kooperation mit den universitären Abteilungen für Gleichstellung sowie für Bau und Raum und der Theologischen Fakultät ins Leben gerufen.
Mit der Einführung von «WCs für alle» will die Theologische Fakultät einen Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit leisten, indem sie Menschen aller Geschlechter Raum gibt, Diversität sichtbar macht und die Gleichstellung von Menschen unabhängig ihrer geschlechtlichen Identität fördert.

Bei Fragen, Anregungen und Kritik zu dem Thema und den nicht-binären Toilettenanlagen können Sie sich gerne bei Lara Kneubühler via Email melden: lara.kneubuehler@theol.unibe.ch (Vertreterin des Mittelbaus in der KGD).

Nachwuchswissenschaftler*innen auf Post-Doc-Ebene können Anträge zur finanziellen Unterstützung in Angelegenheiten und für Massnahmen im Bereich von Gleichstellung und Diversität bei der KGD stellen.

Zweck

Gefördert werden Anliegen, die im Bereich der wissenschaftlichen Tätigkeit Aspekte der Gleichstellung und/oder Diversität betreffen. In der Strategie 2030 legt die Universität Bern im Rahmen des Aktionsplans Chancengleichheit einen breiten Diversitätsbegriff zugrunde. Neben dem Streben nach der Gleichstellung von Frauen* und Männern* sind weitere Themenfelder aufgenommen worden, an denen sich die KGD orientiert. Dazu zählen:

  • Geschlecht
  • physische und psychische Beeinträchtigung
  • Alter
  • ethnische Herkunft (Sprache, Nationalität, Hautfarbe, Migrationserfahrung, Religion)
  • soziale Herkunft und Stellung
  • sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität

Die KGD möchte mit dem Fonds Post-Docs unterstützen, die mit Blick auf eine oder mehrere dieser Kategorien finanzielle Unterstützung in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit benötigen. Dies kann von der klassischen Hilfe in der Care-Arbeit wie die Finanzierung einer Kinderbetreuung zur Teilnahme an einer Tagung bis hin zur Zahlung eines Aufpreises für ein Einzelzimmer an einer Konferenzteilnahme, das aus therapeutischen Gründen bei psychischer Beeinträchtigung benötigt wird, reichen.

Kriterien

Der Antrag ist von Post-Docs der Theologischen Fakultät ad personam für einen konkreten Anlass zu stellen. Aus dem Antrag muss hervorgehen, dass das Anliegen eine oder mehrere der oben genannten Kategorie(n) der Diversität mit Blick auf die eigene wissenschaftliche Tätigkeit betrifft. Der beantragte Betrag liegt bei maximal 400 CHF.

Antragsverfahren

Anträge können jederzeit gestellt werden. Grundsätzlich werden diese während der Vorlesungszeit bearbeitet. Bei ausserordentlicher Dringlichkeit ist dies im Antrag kenntlich zu machen. In diesem Fall wird die Bearbeitung auch ausserhalb der Vorlesungszeit vorgenommen.

Der Antrag ist bei der Vorsitzenden der KGD, Prof. Dr. Magdalene L. Frettlöh, in schriftlicher Form (pdf-Format) einzureichen. Über den Antrag entscheiden alle Kommissionmitglieder. Der Inhalt der Anträge wird vertraulich behandelt. Der Antrag besteht aus zwei Teilen (insgesamt maximal 1 Seite):

  1. kurze Beschreibung des Verwendungszwecks und Begründung, inwiefern dieser Aspekte der Gleichstellung und Diversität betrifft (maximal ½ Seite),
  2. grobe Kostenaufstellung, aus der hervorgeht, wofür das beantragte Geld verwendet werden soll und an welchen Stellen ggf. ebenfalls Geld beantragt (und ggf. bewilligt) wurde (maximal ½ Seite).

Vorsitzende

Kommissionsmitglieder